Was ist Psychotherapie?
- Psychotherapie bedeutet wörtlich "Behandlung der
Seele", hier also die Behandlung von Problemen die "auf der Seele"
liegen.
- Psychotherapie bietet Hilfe bei psychischen
Störungen wie Depressionen, Ängsten,
Zwängen, Süchten - also insgesamt Belastungs-
und / oder Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen.
- Psychotherapeutische Methoden werden begleitend zu
medizinischen Maßnahmen auch bei körperlichen
Erkrankungen eingesetzt (z.B. bei Asthma, chronifizierte Erkrankungen,
Schmerz - also sog. "psychosomatische Krankheiten" wie auch bei den
psychischen Folgen von somatischen Erkrankungen wie z.B.
Angstzustände nach einem Herzinfarkt oder Depressionen bei
Krebserkrankungen).
- Gemäß dem Psychotherapeutengesetz ist
die Ausübung von Psychotherapie "jede mittels wissenschaftlich
anerkannter psychotherapeutischer Verfahren vorgenommene
Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von
Störungen mit Krankheitswert, bei denen Psychotherapie
indiziert ist. Zur Ausübung von Psychotherapie
gehören nicht psychologische Tätigkeiten welche die
Aufarbeitung und Überwindung sozialer Konflikte oder sonstiger
Zwecke außerhalb der Heilkunde zum Gegenstand haben."
- Folgerichtig ist Psychotherapie eine Heilbehandlung
(in Abgrenzung zur Beratung: z.B. Erziehungs- oder Eheberatung); die
Kosten für diese Heilbehandlung werden folgerichtig von
den Krankenkassen übernommen.
- Wenn Sie unter seelischen Problemen leiden oder vermuten,
dass diese eine Rolle bei einer körperlichen Erkrankung
spielen und Sie dies allein nicht bewältigen können,
sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
- Zugang: Sie haben laut Krankenkassen-Vertrag das Recht,
sich frei eine(n) Therapeuten/In wählen zu können.
- In den probatorischen Anfangssitzungen wird festgestellt, ob
eine Psychotherapie sinnvoll und Erfolg versprechend zur Behandlung
Ihres speziellen Problems ist. Ist dies der Fall, wird die Therapie bei
der Krankenkasse beantragt, die dann jeweils eine festgelegte Anzahl
von Sitzungen zur Verfügung stellt.
- Dabei übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen
zurzeit die Kosten nur für Verhaltenstherapie,
Tiefenpsychologisch fundierte Therapie und analytische Therapie.
- In der Regel sind Therapeuten in mehreren Verfahren
ausgebildet, sie verbinden dann methodenübergreifend Elemente,
die zur Krankheitsbild angemessen erscheinen.
- Voraussetzung für eine ambulante
psychotherapeutische Behandlung ist, dass Sie Ihre Alltagsanforderungen
mindestens partiell erfolgreich bewältigen können.
Andernfalls ist eine stationäre Psychotherapie vorzuziehen.
- Grundlage einer erfolgreichen ambulanten psychotherapeutischen
Behandlung ist die Bereitschaft, sich mit seinen Problemen aktiv
auseinander zu setzten und an einer Veränderung aktiv
mitzuarbeiten - Psychotherapie kann nicht allein durch den Therapeuten
"getätigt" werden.
- Eine wesentliche Bedingung für das Gelingen jeder Psychotherapie ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Patientin oder
Patient und Therapeutin oder Therapeut sowie eine Klärung, ob das geplante Psychotherapieverfahren den Erwartungen der
Patientin oder des Patienten entgegenkommt. Auf dieser Grundlage bietet Psychotherapie die Möglichkeit, in einem geschützten
Rahmen das eigene Erleben und Verhalten sowie Beziehungserfahrungen zu besprechen, zu erleben und zu überdenken und infolge
dessen Veränderungen auszuprobieren und herbeizuführen.